Die Milchwirtschaft unserer Vorfahren

Unsere Vorfahren betrieben die Milcherzeugung in Kleinbetrieben durch Handarbeit. In jener Zeit waren mehr als die Hälfte der Menschen in der Landwirtschaft beschäftigt. Häufig hatten die Kleinstbetriebe nur ein bis zwei Kühe, die nur der Selbstversorgung dienten. In diese Zeit führt uns diese Ausstellung zurück.

Hofmuseum Schanze

Melkschemel

Man saß auf einem Hocker mit drei Beinen, der vor das Euter der Kuh gestellt wurde. Es gab auch Melkschemel mit einem Bein, diese band man sich um. So hatte man die Hände frei.


Milchfilter

Der Milchfilter wurde auf die Milchkanne aufgesetzt. Er hatte oben eine größere Weite in Form einer Schüssel. Unten verengte er sich, damit der Stutzen in der Milchkanne fest saß. In der Verengung befanden sich zwei Schlitz- oder Lochscheiben, zwischen denen sich ein Blatt Filterwatte befand. Über die Schüssel wurde noch ein Seihtuch gespannt, das grobe Schmutzanteile zurückhielt. Das Seihtuch wurde nach jedem Melkgang gewaschen und das Filterpapier entsorgt. Sollte die Milch an die Molkerei geliefert werden, wurden die Kannen mit der Abendmilch mit offenem Deckel in ein kaltes Wasserbecken gestellt und die Milch noch ein- bis zweimal umgerührt. Die Milch musste von etwa 35°C auf unter 10°C-15°C abgekühlt werden.

Melkeimer

Der Melkeimer wurde unter das Euter gestellt oder zwischen den Knien festgehalten. Mittels einer Vormelkschale prüfte man zunächst die Qualität der Milch. Es wurde mit beiden Händen gemolken. Die Hände umfassten jeweils eine Zitze des Euters. Die schonendste Melkart war das Fausten. Die Faust umschloss die Zitze und durch peristaltische Bewegungen der Finger wurde die Milch aus dem Euter heraus gedrückt. Diese Methode kam dem Saugen des Kalbes am nahesten. Da eine Kuh zur damaligen Zeit eine Milchleistung von unter 10 Litern hatte, reichte des Fassungsvermögens des Eimers (10l) aus. Dadurch war eine Entleerung während des Melkvorganges nicht nötig.


Milchkanne

Die Milchkanne war aus Eisenblech, später Aluminium, und hatte ein Fassungsvermögen von 20 Litern. Sie stand beim Melken auf dem Stallgang.

 

 
 
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